Unrealistische Erwartungen: Wenn gute Absichten zu grossem Druck führen

Unrealistische Erwartungen: Wenn gute Absichten zu grossem Druck führen

Einleitung

Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder erfolgreich durchs Schulleben gehen. Doch hohe Erwartungen können – wenn sie nicht altersgerecht oder realistisch sind – zu grossem emotionalem Druck führen und das Gegenteil bewirken: Verunsicherung, Leistungsangst oder inneren Rückzug.

 

 

Was sind unrealistische Erwartungen

Eltern wünschen sich oft das Beste für ihr Kind – doch manchmal entstehen daraus Erwartungen, die für das Kind kaum erfüllbar sind. Diese Vorstellungen orientieren sich häufig an Idealen oder an Erfahrungen mit anderen Kindern und übersehen dabei die individuelle Entwicklung des einzelnen Kindes.
 

❌ Der Wunsch, dass das Kind immer zu den Besten gehört

 

❌ Erwartungen, die sich an den Leistungen der Geschwister oder Eltern orientieren

 

❌ Starre Bildungswege: „Gymnasium muss sein“, „Eine 4 ist keine Option“

 

❌ Kein Verständnis für individuelle Stärken, Schwächen oder Lerntempo

Wie sich das auf das Kind auswirkt

Solche unrealistischen Erwartungen bleiben nicht folgenlos. Kinder spüren den Druck sehr genau – auch wenn er nicht laut ausgesprochen wird. Das kann zu tiefgreifenden emotionalen, körperlichen und sozialen Reaktionen führen, die sich im Alltag und in der Schulleistung bemerkbar machen.
 

⚪ Selbstwertgefühl leidet: Das Kind glaubt, nie gut genug zu sein

 

⚪ Motivationsverlust durch Angst zu versagen

 

⚪ Lernblockaden, psychosomatische Beschwerden (Bauchweh, Schlafstörungen)

 

⚪ Verschlechterung der Eltern-Kind-Beziehung

Was helfen kann

Ein bewusster Perspektivwechsel hilft Eltern, das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen statt zu überfordern. Es geht darum, das Kind in seiner Einzigartigkeit zu sehen und einen gemeinsamen Weg zu gestalten, der motiviert statt überfordert. Kleine Veränderungen in der Haltung und Kommunikation können dabei einen grossen Unterschied machen.

 

✅ Kind als Individuum sehen – nicht als Projekt

 

✅ Fortschritte anerkennen, nicht nur Noten

 

✅ Gemeinsam erreichbare, flexible Ziele setzen

 

✅ Offene Kommunikation: „Was brauchst du, um dich sicher zu fühlen?“

 

✅ Orientierung an Entwicklung statt an Perfektion

 
 

Reflexionsimpuls 

Welche Erwartungen habe ich an mein Kind – und woher stammen sie? Wie würde mein Kind meine Haltung zu Schule und Leistung beschreiben? Lernen ist kein Wettlauf – sondern ein individueller Weg.

 

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