Stabil trotz Ansturm: Die Gymiprüfung 2025 im Überblick
Am 3. März 2025 fand im Kanton Zürich die Zentrale Aufnahmeprüfung (ZAP) statt – der zentrale Zugang zum Gymnasium. Trotz steigender Teilnehmendenzahlen bleibt die Erfolgsquote stabil bei rund 15 % aller Schüler*innen. Diese scheinbare Konstanz ist alles andere als Zufall – und sie lässt sich wissenschaftlich erklären.
Mehr Kandidat*innen – gleiche Erfolgsrate
Im Vorjahr (2024) traten 14’761 Schüler*innen zur Prüfung an – ein Zuwachs von 4 %. Für 2025 erwarten die Behörden einen ähnlich starken Andrang.
Der Grund? Eltern setzen verstärkt auf akademische Bildungswege. Gleichzeitig zeigt das System Widerstandsfähigkeit: Die Erfolgsquote bleibt konstant – ein Hinweis darauf, dass die Prüfungsanforderungen weder über- noch unterfordern.
Warum gerade 15 Prozent?
Laut Niklaus Schatzmann, Leiter des Zürcher Mittelschulamts, ist die 15-Prozent-Quote kein willkürliches Ziel, sondern das Resultat eines ausgewogenen Prüfungsdesigns.
Sie spiegelt die Normalverteilung schulischer Leistungen wider – eine Erkenntnis, die auf bildungswissenschaftlichen Standards basiert. Bestehen zu wenige, ist die Prüfung zu schwer – bestehen zu viele, wird sie angepasst.
Grosse Unterschiede zwischen den Regionen
Die Gymi-Quote unterscheidet sich massiv je nach Wohnort. Besonders hoch ist die Teilnahme im Bezirk Meilen, wo fast 40 % aller Sechstklässler*innen zur Prüfung antreten – und über 56 % bestehen.
In strukturschwächeren Bezirken liegt der Anteil deutlich tiefer. Das zeigt: Sozioökonomische Rahmenbedingungen beeinflussen die Bildungswege entscheidend. Umso wichtiger ist gezielte Unterstützung.
Lang- oder Kurzzeitgymnasium? Das sagen die Zahlen
Die aktuelle Auswertung unterscheidet zwischen Lang- und Kurzzeitgymnasium:
Langzeitgymnasium:
4457 Teilnehmende, Erfolgsquote: 53,2 %
Kurzgymnasium:
Sek: 39,3 % bestanden
Sek: 44,2 % bestanden
Der Übergang gelingt also nur einem Teil – aber wer gut vorbereitet ist, hat realistische Chancen.
Neue Regelung seit 2023: Durchschnitt zählt doppelt
Eine zentrale Änderung betrifft das Langgymnasium:
Seit 2023 zählt der Durchschnitt aus Prüfungsnote und Vornote, wobei nun mindestens 4.75 (statt früher 4.5) erforderlich sind.
Aber: Die Bewertungsskala wurde so angepasst, dass die Anforderungen nicht tatsächlich höher sind. Die Reform schafft mehr Fairness – aber auch mehr Verunsicherung. Eltern sollten sich hier sachlich informieren und beraten lassen.
Die Auswirkungen der Änderungen wurden bereits hier besprochen.
Erfolg nach der Prüfung: Die Probezeit
Ein aussagekräftiger Indikator ist der Blick in die Probezeit nach der Aufnahme:
Langzeitgymnasium: 91,8 % bestehen die Probezeit
Kurzgymnasium: 88,0 % bestehen sie
Die Daten zeigen: Die Prüfung ist ein zuverlässiger Selektionsmechanismus – wer besteht, bleibt meist auch langfristig im Gymi.
Der Bildungshintergrund macht den Unterschied
Eine landesweite Analyse zeigt: In wohlhabenderen Quartieren ist die Gymi-Quote überdurchschnittlich hoch. Der Bildungsstand der Eltern korreliert stark mit den Prüfungsquoten.
Das heisst: Kinder aus bildungsferneren Haushalten haben geringere Chancen – nicht wegen mangelndem Potenzial, sondern wegen fehlender Vorbereitung.
Hier setzt qualifizierte Nachhilfe an.
Empfehlung: Noten realistisch einschätzen
Für eine realistische Selbsteinschätzung gilt:
Für das Langzeitgymnasium empfehlen wir in Deutsch und Mathematik mindestens Note 5.0, idealerweise 5.5
Achten Sie auf Vornoten – sie zählen mit!
Klären Sie frühzeitig, ob sich eine Teilnahme lohnt, um Frust zu vermeiden. Unterstützende Tools und Lernanalysen wie bei MatheHelden helfen dabei, Stärken und Schwächen systematisch zu erkennen und passende Fördermassnahmen einzuleiten.
💡 Eltern sollten gemeinsam mit der Lehrperson, ihrem Kind und ggf. einem Lerncoach abwägen, ob und wie die Vorbereitung erfolgen soll.
Fazit: Gut informiert – besser entscheiden
Die Gymiprüfung 2025 zeigt erneut: Das Zürcher System ist stabil, leistungsfähig – aber auch selektiv. Die Quoten sind nicht Ausdruck von Zufall oder Ungerechtigkeit, sondern spiegeln ein ausgewogenes Leistungsniveau.
Eltern können mit einem datenbasierten Blick auf Noten, Region und Förderbedarf die richtigen Entscheidungen treffen – für ein Kind, das gut vorbereitet in die Zukunft startet.